Garten
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Ohne Gartenboden keine Freude an der Ernte?

Rund 36 Millionen Menschen hatten im Jahr 2020 Zugang zu einem der 17 Millionen Gärten in Deutschland. Davon sind etwa 890000 Kleingärten. Die Gesamtfläche dieser Schrebergärten beträgt 44000 Hektar. Also eine Menge Boden, auf dem viele Menschen auch ihr eigenes Gemüse oder Obst anbauen. Wer keinen eigenen Garten besitzt, nutzt meist den Balkon oder macht bei einem Gemeinschaftsgarten mit.

Die Hochschule Geisenheim hat privat Gärtnernde in diesem Jahr zu ihrer Ernte befragt. Rund sechzig Prozent freuten sich über einen Ernteerfolg, nur das Wetter, Schädlinge und ein geringer Ertrag trübten ihn. „Interessant ist: Personen, die Lebensmitteln grundsätzlich eine hohe Wertschätzung entgegenbringen, können sich noch mehr über ihre eigene Ernte freuen“, berichten Kai Sparke und Mira Lehberger von der Hochschule.

Zugang zu Garten spielt entscheidende Rolle für Gemüseanbau

Die beiden wollten wissen, wie der private Anbau von Essbarem aussieht und welche Veränderungen durch Corona es dabei gegeben hat. Dafür wurden Ende Mai 510 Personen aus allen Bevölkerungsgruppen, also anteilig nach Alter, Geschlecht, Einkommen und Region befragt.

Knapp die Hälfte aller Befragten produziert selbst Obst, Gemüse oder Kräuter zu Hause. Allerdings spielt der Zugang zu einem Garten – wie etwa Haus-, Klein- oder Gemeinschaftsgarten – eine entscheidende Rolle für die Anzucht von Gemüsepflanzen und Obstgehölzen, die tiefgründige Böden benötigen. Bei Befragten mit eigenem Garten liegt der Anteil der Hobby-Produzierenden der Studie nach bei rund 65 Prozent.

Der eigene Hobby-Anbau hat einen Corona-Schub bekommen

„Personen ohne eigenen Garten erzeugen immerhin zu knapp 21 Prozent Essbares, zumeist Kräuter in Balkonkästen und Töpfen“, berichten Sparke und Lehberger. Auch der Trend zum Hochbeet sei in der Studie messbar geworden: „In fast jedem zweiten Garten ist mittlerweile ein solches vorhanden.“

Übrigens: Personen, die Obst oder Gemüse anbauen, sind den Ergebnissen nach überwiegend weiblich, sie haben höhere Einkommen zur Verfügung und wohnen ländlicher als Befragte, die nicht selbst anbauen. Das Alter hingegen spielt keine Rolle.

Außerdem hat bei einem Drittel der Freizeitgärtnerinnen und -gärtner der Anbau in der Corona-Pandemie zugenommen, wie die beiden Forschenden feststellten. Neben der allgemein gestiegenen Wertschätzung für regionale Produkte in der Corona-Pandemie hat also auch der eigene Hobby-Anbau einen Corona-Schub bekommen, so die Bilanz.

Foto: Waldrebell auf Pixabay

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