Neue Übersicht zu Moorböden
Moorböden und andere organische Böden speichern große Mengen Kohlenstoff. Werden sie entwässert, kommt es durch mikrobielle Aktivität zu hohen Emissionen von Kohlendioxid. Um dies für die Treibhausgas-Berichterstattung korrekt berechnen und Minderungspotenziale abschätzen zu können, ist eine deutschlandweit konsistente Datengrundlage wichtig.
Das geht nicht ohne eine kartographische Übersicht, wo und in welchem Flächenumfang die verschiedenartigen organischen Böden anzutreffen sind. Fachleute sprechen hier von „Kulisse“. Seit die derzeit in der Treibhausgas-Berichterstattung verwendete Kulisse erstellt wurde, haben mehrere Bundesländer ihre Bodeninformationen über organische Böden verbessert.
Das Projekt „Aufbau eines deutschlandweiten Moorbodenmonitoring für den Klimaschutz (MoMoK)“ am Thünen-Institut will ein langfristiges Monitoring-Netzwerk aufbauen sowie Kartengrundlagen und Modellansätze verbessern. Dabei wurde eine neue Methodik entwickelt, um Flächendaten über organische Böden zu harmonisieren.
Flach und mächtig überdeckte Moorböden
Basierend auf aktuellen Boden- oder Moorkarten hat das Thünen-Institut auch eine aktualisierte und vereinheitlichte Gesamtkulisse der Verbreitung von organischen Böden in Deutschland erstellt. Die Ausgangsdaten wurden dazu anhand von Merkmalen, die Hinweise für das Emissionsverhalten besonders relevanter Standorteigenschaften geben können, neu eingeteilt.
Für eine kartographische Darstellung wurden die Daten zusammengefasst und Niedermoorböden (47 Prozent), Hochmoorböden (14 Prozent), Moorfolgeböden (24 Prozent), flach und mächtig überdeckte Moorböden (5 und 3 Prozent) sowie Tiefumbruchböden (6 Prozent) unterschieden. Insgesamt umfasst die aktualisierte Kulisse deutschlandweit 1,93 Millionen Hektar organische Böden.
Die aktualisierte Kulisse soll es erleichtern, deutschlandweit die Treibhausgas-Emissionen aus organischen Böden besser zu modellieren, auch deren Steuergrößen wie beispielsweise den Moorwasserstand. Sie ist über den Thünen Atlas zu erreichen, die dazugehörigen Geodaten sind über den Publikationsserver OpenAgrar frei zugänglich.
Foto: Thünen-Institut